Zum Tode von Helga Köpstein​

Sie gehörte zu unserem Verein seit seinem Entstehen: Professor Doktor der Geschichtswissenschaften Helga Köpstein. In entbehrungsreicher Nachkriegszeit hatte sie ihr Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin absolviert, um danach auf dem Gebiet der Byzantinistik in der Akademie der Wissenschaften der DDR zu forschen. Schon als junges Mädchen hatte sie erste Schritte im Erlernen der russischen Sprache gemacht und sich dann immer wieder diesem für ihre Forschungen, für den kollegialen Wissenschaftsaustausch und für daraus erwachsene persönlichen Freundschaften so wichtigen Medium zugewandt. Das Anliegen unseres Vereins – Freundschaft und Zusammenwirken mit den Völkern Russlands – war für H. K. Herzensbedürfnis, gewachsen in Erfahrungen ihres langen, inhaltsreichen Lebens und fest darin verankerte Maxime. Es sind vor allem zwei Momente, die ihr Wirken in unseren Reihen und darüber hinaus zu bleibender Erinnerung gemahnen: Ihr unermüdlicher Einsatz für die Vermittlung von geschichtlichem Wissen über die sowjetischen Ehrenmale in Berlin, namentlich das Ehrenmal im Treptower Park. Über Jahrzehnte hat sie an interessierte Bürger anlässlich des Tages der Befreiung und des Tages des Offenen Denkmals engagiert und kenntnisreich Fakten und Zusammenhänge über deren Entstehen und Bedeutung vermittelt. Als Ergebnis jahrelanger intensiver Forschungen legte H. K. ihre Monographie „Die sowjetischen Ehrenmale in Berlin“ vor, ein Standardwerk deutsch-sowjetischer/russischer Freundschaft, das auch in die russische Sprache übersetzt wurde.
Helga Köpstein ist am 13. Februar 2022 im Alter von 96 Jahren verstorben. Es ist uns ein aufrichtiges Bedürfnis, unserer Mitstreiterin, dieser klugen, überaus bescheidenen Frau ein ehrendes Gedenken zu bewahren.
Berlin im März 2022
Horst Schützler Sonja Striegnitz

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