Spenden für die Ukraine – Vorstellungen und Wirklichkeit

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Was verstehen wir unter Ukraine? Ist es der Boden? Ist es der Staat? Ist es die Bevölkerung und welche Teile davon? Wofür bräuchte die Ukrainer Geld und für welchen Zweck sollten wir Spenden? Diese Fragen sollte man klären, bevor man spendet.
Bekanntlich gehört die Ukraine zu den korruptesten Ländern. Damit ist zu bezweifeln, dass das Geld überhaupt an seinem Ziel ankommt und nicht stattdessen in die Taschen der Oligarchen und ihrer Handlanger fließt.
Um die Situation in der Ukraine zu verstehen, muss man zumindest wissen, was dort in den letzten 30 Jahren abgelaufen ist. Einen Eindruck über den jetzigen Lebensstandard der Bevölkerung der Ukraine bietet uns das
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Daraus ergibt sich ein mittleres Einkommen der Ukrainer von etwas über 1100 € pro Monat. Auch wenn man dort für dieses Geld etwas mehr zu kaufen bekommt als in Deutschland, so ist das doch ein Einkommen an der Armutsgrenze. Dabei muss man noch berücksichtigen, dass das Bruttoinlandsprodukt sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Bevölkerungsgruppen verteilt ist, was für große Teile der Bevölkerung zur Verelendung geführt hat. Unsere Massenmedien haben uns freundlicherweise vor den Klagen dieser Armen verschont.
Es ist doch eigenartig, dass die aufgeführten Nachfolgestaaten der Sowjetunion, von denen anzunehmen ist, dass sie zum Zeitpunkt der Zerlegung der Sowjetunion etwa das gleiche BIP/Kopf aufwiesen, sich so unterschiedlich entwickelt haben. In der Ukraine wurde beispielsweise das weltweit größte Transportflugzeug gebaut.
Mit der Zerlegung der Sowjetunion bekam der angloamerikanischen Imperialismus die Hoffnung, das Territorium der Sowjetunion unter seine Herrschaft zu bekommen und seine Rohstoffe durch einheimischer Sklavenarbeiter ausbeuten zu können, wie das schon über zwei Jahrhunderte auf anderen Kontinenten betrieben wird. Die USA schickten zu diesem Zwecke Berater nach Russland und in die Ukraine. Diese sorgten dafür, dass in beiden Ländern systematisch ein Betrieb nach dem anderen stillgelegt wurde, ausländische Handelsketten einströmten, die die einheimischen Produzenten vom Markt verdrängten, was zu hoher Arbeitslosigkeit führte. Infolgedessen sind offiziell etwa 8 Millionen Bürger von knapp 50 aus der Ukraine ausgewandert. Außerdem wurden wissenschaftliche und Bildungseinrichtungen nicht mehr finanziert, was letzten Endes zur erfolgreichen Abwerbung hochqualifizierter Wissenschaftler und Fachleute ins Ausland führte. Um die Bevölkerung am Leben zu erhalten, mussten Kredite aufgenommen werden, die mit diesem Zustand der Wirtschaft nicht mehr bezahlt werden konnten. Damit stieg die Abhängigkeit von den vorwiegend angloamerikanischen Kreditgebern.
In Russland wurde dieser Prozess zum Ende der neunziger Jahre mit der Ablösung von Boris Jelzin durch W. W. Putin und seine Unterstützer beendet. Damit hatte sich Putin bei der eigenen Bevölkerung beliebt, aber beim angloamerikanischen Imperialismus unbeliebt gemacht. Infolgedessen wird er bis heute verleumdet
In der Ukraine wollte Viktor Janukowitsch von der Partei der Regionen diesen Prozess verhindern. Nachdem er 2004 zum Präsidenten gewählt worden war, wurde für viel Geld die „Orangene Revolution“ inszeniert, die Wahlkommission aus dem Amt geprügelt und durch eine orangene ersetzt, die Viktor Juschrschenko zum Präsidenten erklärt. Vier Jahre später wurde Janukowitsch jedoch wieder gewählt und noch vor der nächsten Wahl mithilfe des Euromeidan aus dem Amt gejagt. Die Ukraine sollte unter falschen Versprechungen zum Aufmarschgebiet, zumindest Bedrohungsgebiet gegen Russland ausgebaut und die Bevölkerung als Kanonenfutter missbraucht werden. Die Ausführungsgewalt hatten die galizischen Faschisten übernommen, über deren Urgroßväter sich schon Franz Josef Strauß in seinen Erinnerungen empörte. Faschistische Schlägertruppen zogen durchs Land und misshandelten oder töteten ihre Gegner. Die überwiegend russische Bevölkerung in den östlichen und südlichen industrialisierten Gebieten der Ukrainer haben sich dagegen gewehrt. Die Bevölkerung der Krim hat sich durch Volksentscheid an Russland angeschlossen und ihren Lebensraum mitgenommen, die des Donbas ist dem Terror der Faschisten entgangen, indem sie die Republiken Donezk und Lugansk gegründet und sich militärisch gegen die Angriffe der galizischen Faschisten verteidigt hat. Allerdings wurden ihre Städte seit 2013 mit Artillerie beschossen und bombardiert, so dass im Laufe der Zeit etwa 14.000 ihrer Bewohner getötet wurden und erhebliche materielle Schäden angerichtet worden sind, was in den westlichen Medien keine Beachtung fand. Die Bewohner dieser Republiken wandten sich um Unterstützung an Russland, fanden aber anfangs kein Gehör. Durch die Abtrennung der Krim und der beiden Donbasrepubliken wurde der übrigen Ukrainer nicht der geringste Schaden zugefügt, denn die Wirtschaft dieser Gebiete war sowieso für den „Rückbau“ vorgesehen. Durch die Abtrennung ist das verhindert worden. Die einzigen „Leidtragenden“ dieser Entwicklung sind die USA und ihre NATO Vasallen, die die Ukraine nicht widerstandslos in ihre NATO-Basis verwandeln konnten.
Belarus hat sich dem US-amerikanischen Einfluss von Anfang an widersetzt. Dort gab es die Probleme wie in Russland und der Ukrainer nicht. Lukaschenko wurde deshalb zum letzten Diktator Europas erklärt.
Warum betreiben die USA die Hälfte der Weltrüstung, obwohl sie im Osten und Westen unüberwindbare Ozeane, im Norden das freundschaftlich gesonnene Kanada und im Süden das schwache Mexiko haben? Von der übrigen Hälfte bestreiten die NATO-Staaten wiederum die Hälfte, so das für alle übrigen Länder etwa ein Viertel der weltweiten Rüstungsausgaben verbleibt. Zu diesen Ländern zählt Russland mit seiner riesenlangen schwer zu überwachen Grenze. Und sei es nur aus diesem Grunde haben Russland bzw. zeitweise die Sowjetunion immer großen Wert auf friedliche Beziehungen mit ihren Nachbarn gelegt, so Russland auch mit der Ukraine. Amm 31 Mai 1997 wurde ein Vertrag über die Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen der Russischen Födeeration und der Ukraine abgeschlossen.
Am 6. Dezember 2018 hat das Ukrainische Parlament (Rada) beschlossen, diesen Vertrag zu beenden.
Mit der Ukraine wurde eine Gefahr herangezüchtet, die mit der Zeit unaufhaltsam wuchs. So musste Russland im eigenen Interesse und auch im Interesse der unterdrückten Bevölkerung der Ukrainer militärisch eingreifen. Das Interesse der USA dagegen bestätigt der Chef der US-amerikanischen Denkfabrik Stratfor George Friedman in einem Vortrag 2015.


Bei einer guten Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland gäbe es eigentlich keinen Grund andere Völker zu bedrohen. Das legt nahe, dass die deutsche Regierung nicht in deutschem Interesse sondern zum Schaden der deutschen Bevölkerung im Interesse der USA handelt (siehe Kanzlerbrief).
Dem gleichen Zwecke dient der Keil, der unter Führung der USA in der Ukraine gegen Russland eingetrieben worden ist. Es ist das alte „teile und herrsche“. Jeden Widerstand gegen diese Maßnahmen der USA nutzen diese als Anlass für Sanktionen wobei sie die Schuld umkehren. Nicht genug damit, sie zwingen auch ihre Vasallen zu deren Schaden, sich an den Sanktionen zu beteiligen. Sie selbst beteiligen sich aber nur soweit dran, wie es ihrem Interesse nicht schadet.
Horst Aden